Die Apple Vision Pro erscheint im Februar: Das musst Du wissen

Michael Brandt25. JANUAR 2024
Eine Frau lächelt und trägt eine schwarze VR-Brille, goldene Ohrringe und eine goldene Halskette, mit einem roten Pullover.

Apple

Die Apple Vision Pro erscheint am 2. Februar 2024 in den USA. Mit dem VR-Headset will Apple die Nutzung des PCs revolutionieren. Welche Technik in der VR-Brille steckt, was du damit alles machen kannst und ob sich ein Import aus den USA lohnt, erfährst du hier.

VR-Enthusiasten in den USA können sich freuen: Am 2. Februar 2024 erscheint endlich Apples VR-Headset. Der Vorverkauf der Vision Pro lief für Apple sehr erfolgreich. Trotz eines vergleichsweise hohen Preises ab 3.500 US-Dollar war die VR-Brille bereits am ersten Tag ausverkauft – die Nachproduktion läuft aber sicher schon auf Hochtouren.

VR-Fans außerhalb der USA müssen sich noch gedulden. Zwar hat Apple bereits bestätigt, dass die Apple Vision Pro auch in Europa erscheinen wird, bisher gibt es aber keinen konkreten Veröffentlichungstermin für Deutschland oder andere europäische Länder. Ob sich für Ungeduldige ein Import aus den USA lohnt, liest du im weiteren Verlauf des Artikels.

Apple Vision Pro: Nur ein weiteres VR-Headset?

Mit der Apple Vision Pro hat sich Apple vorgenommen, eine neue Ära des Computers einzuläuten. Aber ist die Vision Pro nicht nur eine weitere VR-Brille, wie es sie bereits en masse gibt? Nicht ganz.

Zunächst ist der Begriff VR-Headset oder -Brille nicht die passende Bezeichnung für das Gerät. Ja, die Apple Vision Pro öffnet Nutzern den Weg in die virtuelle Realität. Aber sie kann noch mehr: Das Headset projiziert digitale Inhalte auch nahtlos in die reale Umgebung. Das nennt sich Augmented Reality, kurz AR. Geräte, die sowohl VR als AR beherrschen, heißen Mixed-Reality-Headsets.

Mixed-Reality-Headsets sind keine Erfindung von Apple. Geräte wie die Meta Quest 3 und Pico 4 bieten Nutzern schon seit einiger Zeit Mixed-Reality-Erlebnisse. Was macht die Apple Vision Pro also besonders? Wie schon beim Launch des iPhones konzentriert sich Apple nicht darauf, etwas komplett Neues zu erschaffen. Vielmehr heben die Kalifornier erneut eine bereits etablierte Technologie auf ein neues Level.

Wie unsere YouTube-Moderatorin Vera die Apple Vision Pro einschätzt, siehst du im folgenden Video.

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Ist die Apple Vision Pro die nächste Computer-Revolution?

Interessant ist, dass Apple die Vision Pro nicht offiziell als Mixed-Reality-Headset bezeichnet. In der zugehörigen Pressemitteilung aus dem Juni 2023 findet sich der Begriff kein einziges Mal. Das Unternehmen nennt das Produkt einen „räumlichen Computer“ – die große Revolution soll also im PC-Bereich stattfinden.

In der Vision von Apple benötigst du zukünftig keinen Desktop-PC mehr für Arbeit und Entertainment: Programmieren, Texten, Bild- und Videoschnitt, Gaming, Videostreaming und mehr – das alles soll über die Apple Vision Pro möglich sein. Bildschirme sind ebenfalls nicht mehr nötig. Das Headset erschafft virtuelle, dreidimensionale Benutzeroberflächen direkt in deiner aktuellen Umgebung.

Die virtuellen Inhalte sollen nicht befremdlich wirken, sondern sich nahtlos in die echte Welt einfügen. Die Navigation in dieser Mischwelt ist laut Apple intuitiv. Mit deinen Händen, deiner Stimme oder der Bewegung deiner Augen kannst du mit den virtuellen Elementen interagieren. Zum Tippen von Texten steht eine virtuelle Tastatur zur Verfügung, es lassen sich aber auch reale Eingabegeräte per Bluetooth mit dem Headset verbinden.

Wie bereits erwähnt, benötigst du für die Nutzung der Apple Vision Pro keinen PC. Das Betriebssystem visionOS läuft vollkommen autark auf leistungsstarker Hardware in der Brille. Ein Gespann aus zwei Chips soll für ein reibungsloses Mixed-Reality-Erlebnis sorgen: Ein M2-Chip liefert die nötige Rechenleistung für die Apps, ein zusätzlicher R1-Chip kümmert sich um die Verarbeitung der Kamera-, Sensor- und Mikrofondaten.

Diese Hardware steckt in der Apple Vision Pro

EigenschaftsnameAusstattung
Chips

M2-Chip: 8-Kerne-CPU, 10-Kerne-GPU; R1-Chip: 256 GB/s Bandbreite

Display (innen)

Micro-OLED, 23 Millionen Pixel, variable Bildwiederholrate von 90/96/100 Hertz

Display (außen)

OLED

Kameras & Sensoren

2 hochauflösende Hauptkameras, 6 Tracking-Kameras, 4 Infrarot-Eye-Tracking-Kameras, Tiefensensor, LiDAR-Scanner

Sound & Mikrofone

3D-Sound mit Headtracking, 6 Mikrofone

Akku

bis zu 2 Stunden Laufzeit (2,5 Stunden Videowiedergabe)

interner Speicher

256 GB, 512 GB oder 1 TB

Im Inneren des Headsets befinden sich zwei hochauflösende Micro-OLED-Displays mit einer Gesamtauflösung von 23 Millionen Pixeln. Virtuelle Inhalte sowie deine reale Umgebung erscheinen also extrem scharf vor deinen Augen. Zudem verfügt die Apple Vision Pro über ein Außendisplay, das deine Augen darstellt. So wirkt es für andere Menschen weniger befremdlich, wenn sie mit dir kommunizieren, während du das Headset trägst.

Acht Außenkameras liefern dir ein Bild von deiner Umgebung und tracken deine Bewegungen, etwa deine Handgesten. Infrarotkameras auf der Innenseite verfolgen die Bewegung deiner Augen. Tiefensensor und LiDAR-Scanner liefern dem Headset räumliche Daten und deine Position im Raum.

Die Laufzeit fällt mit einer Nutzungsdauer von zwei Stunden vergleichsweise kurz aus, was bei der starken Hardware nicht verwunderlich ist. Immerhin kannst du die Apple Vision Pro auch nutzen, während du sie auflädst. Mit einem Gewicht von 600 bis 650 Gramm (abhängig vom Gurtsystem für den Kopf) ist sie zudem recht schwer. Der Akku wiegt 351 Gramm – du kannst ihn während der Nutzung beispielsweise in der Hosentasche verstauen.

Anwendungsbeispiele: Das kannst du mit der Apple Vision Pro machen

Die Hardware der Apple Vision Pro ist stark, keine Frage. Aber was kannst du damit konkret machen? Apple hat einige Beispiele zusammengestellt.

Mit der Apple Vision Pro kannst du:

  • auf mehreren virtuellen Desktops unterschiedliche Arbeiten verrichten
  • die reale Umgebung durch virtuelle Landschaften ersetzen
  • im Internet surfen
  • Filme und Serien auf einer digitalen Leinwand genießen
  • in 3D-Filme eintauchen
  • Games über Apple Arcade mit einem Bluetooth-Controller spielen
  • räumliche Fotos und Videos wiedergeben (zum Beispiel vom iPhone 15 Pro)
  • 3D-Videos und -Fotos mit dem Headset aufnehmen
  • virtuelle Meetings in FaceTime führen
  • und vieles mehr

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Diese Apps sind auf der Apple Vision Pro verfügbar

iPhone- und iPad-Besitzer dürften sich in visionOS sofort heimisch fühlen. Denn das Betriebssystem der Apple Vision Pro ist stark an iOS beziehungsweise iPadOS angelehnt. Folgende Apple-Apps sind auf dem Headset vorinstalliert:

  • App Store
  • Encounter Dinosaurs
  • Dateien
  • Freeform
  • Keynote
  • Mail
  • Nachrichten
  • Mindfulness
  • Music
  • Notes
  • Fotos
  • Safari
  • Einstellungen
  • Tipps
  • TV
  • Bücher
  • Kalender
  • Home
  • Karten
  • News
  • Podcasts
  • Erinnerungen
  • Shortcuts
  • Aktien
  • Sprachmemos

Zudem wird es zukünftig Drittanbieter-Apps für den App Store geben. Einige Hersteller haben bereits Anwendungen für die Apple Vision Pro angekündigt. Microsoft möchte etwa Excel, Word und Teams auf das Headset bringen.

Bei den Streamingapps sieht es bisher mager aus. Anbieter wie Netflix, Disney und YouTube planen derzeit keine Apps für die Apple Vision Pro, allerdings kannst du ihre Inhalte auch über den Safari-Browser auf dem Headset schauen.

Auch im Bereich Gaming gibt es nicht viel zu berichten. Fest steht, dass Besitzer der Apple Vision Pro Games aus dem Gaming-Abo Apple Arcade spielen können. Über den Browser sollte (zumindest theoretisch) auch die Nutzung des Microsoft Game Pass möglich sein. Ob später spezielle VR- und AR-Games für die Apple Vision Pro erscheinen, ist nicht bekannt. Allerdings scheint Apple im Gegensatz zu Meta oder HTC keinen großen Fokus auf Gaming zu legen.

Lohnt es sich, die Apple Vision Pro aus den USA zu importieren?

Du willst nicht auf den Release der Apple Vision Pro in Europa warten und spielst mit dem Gedanken, das Headset aus den USA zu importieren? Das solltest du dir gut überlegen. Denn wie Apple gegenüber 9to5Mac bestätigte, wird es einige Einschränkungen bei der Nutzung der amerikanischen Varianten außerhalb der USA geben:

  • Die optischen Einsätze zur Sehkorrektur von Zeiss gibt es nur auf Rezept von amerikanischen Augenärzten. Zudem liefert Zeiss nur an Adressen in den USA.
  • Einige Inhalte, Apps und Features funktionieren aufgrund von Lizenzbeschränkungen möglicherweise nicht außerhalb der USA.
  • Die Apple Vision Pro unterstützt bei Sprache und Eingabe nur US-Englisch.
  • Die Apple Vision Pro unterstützt bei Siri und beim Diktieren nur Englisch.
  • Für Käufe bei Apple Music und Apple TV sowie für den App Store von visionOS ist eine Apple-ID erforderlich, deren Region auf die USA eingestellt ist.
  • Kunden-Support für die Apple Vision Pro ist nur in den USA verfügbar.

Zusammenfassung

  • Die Apple Vision Pro erscheint am 2. Februar 2024 in den USA.
  • Ein Veröffentlichungstermin für Europa ist noch nicht bekannt.
  • Apple will mit dem Headset eine neue Ära des Computers einläuten und bezeichnet es als „räumlichen Computer“.
  • Der Fokus der Apple Vision Pro liegt auf Mixed-Reality-Anwendungen (VR und AR) für Arbeit und Entertainment.
  • Das Headset arbeitet autark und ist ohne weitere Geräte nutzbar.
  • Das Betriebssystem visionOS ähnelt iOS/iPadOS und bietet viele bekannte Apple-Apps.
  • Der Import der Apple Vision Pro aus den USA ist mit vielen Einschränkungen verbunden.

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